12./13. Jh.    vermutlich Mönche aus dem nahen Dobrilugk(Doberlug) pflanzen die ersten Reben am Südhang des Langen Berges
Aber auch Siedler aus dem Südwesten Deutschlands (siehe Ortsname "Frankenhain") nehmen sich des Weinbaus an.
 
       
1510    erste Erwähnung des Baus einer Kelleranlage am Martinsberg, später entstehen 35 solcher Anlagen. 
       
  1525     ein Lehmann aus Frankenhain verwüstet mit zwei Knechten den Weinberg des Probstes und verprügelt den Winzer. Hohe Strafen!  
       
  1533    Martin Luther rügt in einem Protokoll zur Kirchenrevision, daß der Weinberg des Probstes stark vernachlässigt ist.
 
       
  1542    im sogenannten "Türkensteuerregister" werden 10 Weinberge in Schlieben aufgeführt. 
       
  1588    Kurfürst Christian I. erläßt eine lange wirksame Weinbergs- ordnung.
 
       
1669    Kurfürst Friedrich August I. erläßt eine Verordnung zum Schutze des heimischen Weins. 
       
1715    eine "neu verbesserte Weinbergsordnung" enthält ein Sortenverzeichnis geeigneter und nicht geeigneter Rebsorten. 
       
  1777    im Schliebener Flurbuch werden 14 Besitzer von Weingärten aufgeführt. 
       
1815    das Schweinitzer Land (Schlieben gehört dazu) kommt zu Preußen. Zunächst werden für fremde Weine hohe Einfuhrzölle erhoben. 
       
  1834    Gründung des Deutschen Zollvereins. Durch Wegfall der Zollgrenze sinken die Preise für Wein und Most dramatisch (um über 5O%). Weinproduktion wird unwirtschaftlich. Dafür wird Obst und Spargel angebaut. Bodenmüdigkeit und neue Krankheiten (Mehltau) beschleunigen den Rückgang des Weinbaus.
Reblausbefall gab es nicht im Schweinitzer Land! 
       
  1895    Rudolf Virchow besucht mit Berliner Altertumsforschern das Schliebender Land. Er beschreibt die histor. Weinkeller, berichtet von "großen Holzpressen aus dicken Balken" und von Weinbergen auf den umliegenden Höhen. 
       
1920    nach mündlichen Berichten unterhalten die Familien Jahn aus Krassig und Golm aus Berga um das Jahr 1920 noch Weinberge in Schlieben - Berga. Kurz danach muß der Weinbau in Schlieben ganz eingegangen sein. 
       
  1948    der Saatzuchtbetrieb Schmalian in Schlieben versucht auf dem Langen Berg wieder Wein anzubauen. Aus nicht bekannten Gründen ist der Weinbau in den 50er Jahren wieder eingegangen. 
       
  1992    Wiederaufrebung einer alten Weinbergsfläche (zunächst ca.1 ha) am Südhang des Langen Berges durch die Stadt Schlieben und interessierte Bürger. Rebsorte Müller-Thurgau, später auch Bacchus. 
       
1993    Der Verein zur Förderung des historischen Weinbaus in Schlieben e.V. wird gegründet. Er übernimmt die Bewirtschaftung des Weinberges. 
       
  1994    erste Weinlese. 
       
1995    erster Qualitätswein aus Schlieben. 
       
  1996    von der Martinstraße zum Weinberg wird ein Weinwanderweg angelegt. 
       
  1997    erste Lese mit vollem Ertrag (ca. 8.000 kg Trauben )